Inshoerance Marktforschung gewinnt Heinrich-Blanc-Förderpreis

Tobias Kopp gewinnt mit seiner Master Thesis zu Inshoerance den Heinrich-Blanc-Förderpreis 2014

Oberderdingen. Bereits zum achten Mal wurde am 15. Oktober 2014 der Förderpreis der Heinrich-Blanc-Stiftung verliehen. Die Stiftung, initiiert durch Nachkommen von Heinrich Blanc, Gründer des Unternehmens Blanco und Mitbegründer der E.G.O. Blanc und Fischer in Oberderdingen, honoriert mit dem Preis herausragende Abschlussarbeiten, die sich durch innovative Lösungen sowie durch ein besonderes unternehmerisches Engagement bzw. eine wirtschaftliche Perspektive auszeichnen.

Der erste Platz geht in diesem Jahr an den Wirtschaftsinformatiker Tobias Kopp für seine originelle Marketingstrategie, um die Einführung einer „Intelligenten Schuhsohle“ in den schwer zugänglichen Markt für Ambient-Assisted-Living-Produkte zu unterstützen. In dieser noch recht jungen Branche geht es um altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben möglichst ohne Einschränkungen.

Weitere informationen:

Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft

Presseinfo des Unternehmens Blanco (pdf)

 

 

Für seine originelle Marketingstrategie erhielt Tobias Kopp (mi.) den mit 5000 € dotierten Heinrich-Blanc-Förderpreis 2014. Ihm gratulierten die Vorstände der Heinrich-Blanc-Stiftung, Manuel Blanc (li.) und Frank Straub (re.). Foto: Blanco

Inshoerance - Innovation für Sicherheit im Alltag

In Hausschuhe integrierte Sensoren erfassen das tägliche Verhalten und die Bewegungsqualität von allein lebenden Senioren. Die Sensoren sind so immer dabei, ohne dass der Senior/-in daran denken muss.

Kernstück von Inshoerance ist eine Sensorsohle, die einfach in den Hausschuh eingeschoben wird. Die Sohle erfasst ihre Aktivität und ihre Art zu Gehen und damit im wahrsten Sinn des Wortes, wie es ihr geht.
Über ein Smartphone, können sich Angehörige jederzeit darüber informieren, ob mit ihr noch alles in Ordnung ist. Selbst schleichende langfristige Änderungen sind erkennbar. Im akuten Fall wird automatische eine Warnmeldung übermittelt.

Das Inshoerance System legt besonderen Wert auf das Netzwerk der Menschen, insbesondere die Angehörigen. Sie werden nicht nur zuerst über eine Notsituation informiert, sondern sie können sich auch jederzeit ein Bild darüber machen, wie es Oma heute geht. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Sensoren messen das Gangbild.

Über Monate hinweg wird ein minutengenaues Aktivitätsprofil erstellt. Wichtig ist die Aufstehzeit morgens und wie oft sie in der Nacht unterwegs ist. Mehr noch als die Quantität gibt die Qualität der Schritte Aufschluss über das Befinden. Man kann so sehen, ob sich an ihrem Gesundheitszustand im Laufe der Zeit vielleicht unmerklich etwas verändert.

Die Basisversion wird aus einer Sensorsohle und einer Ladematte bestehen. Zur Installation wird die Sensorsohle mit der Einlegesohle im Hausschuh vertauscht, und die Ladematte vor das Bett oder zum Eingang gelegt, wo die Hausschuhe regelmäßig stehen, und an die Steckdose angeschlossen. Über eine Smartphone App werden die Notfallkontakte eingestellt, fertig.

Das System wird von der neu gegründeten Firma Inshoerance UG entwickelt. Gründer sind Dr. Jürgen Löschinger und Dr. Richard Feichtinger, mit ihrer Firma Xybermind seit über 10 Jahren in der Gang- und Laufanalyse mittels körpernaher Sensoren aktiv.

Weitere informationen:

www.inshoerance.net

 

 

Die Tochter kann am Smartphone sehen, wie es ihrer Mutter geht.

Quantitative Marktstudie zum Nutzen von Inshoerance

Vor dem Hintergrund des demografischen und sozialen Wandels in der deutschen Gesellschaft wird davon ausgegangen, dass der Markt für altersgerechte Assistenzsysteme erhebliche Umsatzpotenziale bietet und die Senioren zu einer der einflussreichsten Konsumentengruppen aufsteigen  werden. Doch als wäre die Markteinführung technologisch neuartiger Produkte nicht schon herausfordernd genug, gilt es im Schnittpunkt von Senioren und Gesundheitssegment zahlreiche weitere Barrieren zu überwinden. In der Konsequenz ist der theoretisch so attraktive Markt bisher noch schwach ausgebildet und schwer zugänglich.

In einer Master-Thesis im Fachgebiet Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft beschäftigte sich Tobias Kopp mit der geplanten Markteinführung  von Inshoerance.

Dieses erkennt über in Hausschuhe eingebaute Sensoren kritische Abweichungen im Tagesverlauf des Seniors und übermittelt entsprechende Daten an das Smartphone ausgewählter Angehöriger.

Hierzu wurde eine ausführliche empirische Untersuchung nach dem Mixed-Method-Ansatz durchgeführt. Aus zwölf Experteninterviews mit Senioren,  betreuenden Angehörigen und Vertretern des Gesundheits- und Pflegewesens sowie einer Online-Befragung von 256 Angehörigen gingen zahlreiche  Erkenntnisse hervor, die teils erheblich von der Literaturmeinung abweichend oder gänzlich neuartig waren.

Eine bisher in dieser Art und Weise nicht dokumentierte Erkenntnis war die Tatsache, dass die Mehrheit der Senioren regelmäßig Hausschuhe trägt; eine Voraussetzung für die pfiffige Idee, die Sensoren in die Schuheinlage einzubauen. Dies bietet den entscheidenden Vorteil, dass die Technik – ohne an sie zu denken – automatisch dabei ist. Der manuelle Notrufknopf herkömmlicher Hausnotrufsysteme ist dagegen oft nicht dabei, wenn er nötig wäre, etwa beim nächtlichen Toilettengang.

Im direkten Vergleich zu herkömmlichen Hausnotrufsystemen fand eine hohe Zahl der Befragten, Inshoerance könnte eine gute Alternative und auch schon lange vor dem Hausnotrufsystem sinnvoll sein. 82% der befragten Angehörigen fanden das Inshoerance Konzept sehr neuartig oder komplett neuartig und nicht vergleichbar zu ähnlichen Produkten. Fast ebenso viele, 81%, bewerteten die Produktidee von Inshoerance gut oder sehr gut. 

Das System wird von der Firma Xybermind GmbH entwickelt, einem  Pionier auf dem Gebiet der sensorbasierter Bewegungsanalyse, spezialisiert für die Entwicklung einfacher, in der täglichen Praxis anwendbarer Produkte.  Dies wird erreicht mittels Integration der Elektronik in Kleidungsstücke. Der oft hinderliche Effekt, dass das Tragen von Messgeräten das Verhalten des Benutzers ändert, wird dadurch minimiert, dass die Sensoren komfortabel in Alltagssituationen getragen werden können.

Weitere Informationen:

www.inshoerance.net